»Neues von den Alten« – Antik-Stammtisch in Türkenfeld

»In der flugarmen Winterzeit könnte man doch mal …« Dieser Satz wurde vor einigen Jahren an Sepp Bichler, einen langjährigen Modellbauer und Antikflieger-Begeisterten aus Türkenfeld, aus Kreisen eben dieser Sparte herangetragen. Unter »könnte man« war anfangs dann ein »Antikflieger-Stammtisch« ins Leben gerufen worden, zu dem sich erstmals rund 20 Modellflieger mit ihren Rohbau- und fertigen Modellen zu einem gemütlichen eintägigen Treffen versammelten und die mitgebrachten Ergebnisse der winterlichen Bautätigkeiten gegenseitig begutachteten. Später schloss man sich zwangsläufig mit dem AMD (www.antikmodellflugfreunde.de) zusammen, und dieses war nun das bereits 7. Treffen dieser Art. 

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Interessante Eigenbau-Seilwinden mit automatischem Zuglast-Ausgleich zum Schutz der filigranen Segler-Oldies beim Hochziehen.

»Stammtisch« ist eigentlich für diesen Event etwas untertrieben. Gut 60 Teilnehmer mit teils mehreren Flugmodellen samt verschiedenstem Zubehör finden sich alljährlich Anfang März zu diesem Treffen ein, das einen großen Saal der Gaststätte Unterwirt nördlich des Ammersees zwischen Augsburg und München füllt. Anfahrtswege von 100 oder gar 150 km sind keine Seltenheit, und besonders erwähnenswert ist wieder einmal die weiteste Anreise von Henry Biönness, der den Weg aus Norwegen schon mehrfach auf sich genommen hatte. Obwohl streng genommen die Erscheinungsjahre der Antikmodelle nur bis 1960 und die der Youngtimer bis 1970 gehen, wird dies nicht ganz so eng gesehen, und es dürfen zusätzlich gern auch alte Modellmotoren, Zubehör, Fernsteuerungen oder sogar Modellschiffe das Gesamtbild auflockern.

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Rund 200 Stunden Bauzeit mußte Günther Schmidtutz aus München für den eindrucksvollen Rohbau des Blauvogel II mit 242 cm Spannweite aufwenden; Konstrukteur war N. Gilg Ende der 1940er Jahre. Verständlicherweise wird man ein so wertvolles Modell nur selten seinem ungesteuerten Schicksal überlassen und es entsprechend RC-mäßig ausrüsten.

Natürlich werden heutzutage viele dieser früheren Verbrennungsmotor-getriebenen Schätzchen meist statt durch den Original-Diesel mit den jetzt üblichen E-Motoren ausgestattet; bei oftmals eingebauten Fernsteuerungen zur Crash-Vermeidung ist die moderne Technik ja bereits ein Muss! Interessant sind die versteckten Elektromotoren, die oftmals hinter den nur noch als Attrappe fungierenden ehemaligen Verbrennungsmotoren verbaut sind und über eine durch diese hindurchgehende Achse den Propeller antreiben. Neben diversen Teil-Aufbauten wie Bremsklappen oder Tragflächen-Abschnitten, leichten Eigenbau-Seglerwinden mit automatischem Zuglastausgleich zum Schutz dieser teils ­filigranen Leisten- und Rippen-Konstruktionen beim Seilhochstart lassen altbekannte und selbstgebaute Diesel-, Glühzünder- sowie uralte Benzinmotoren und TipTip-Fernsteuerungen aus der Anfangszeit der Fernsteuer-Fliegerei Erinnerungen wach werden. Und natürlich tun das vor allem die vielen Flugmodelle: Eines schöner und interessanter als das andere, ob Rohbau oder fertig bespannt, bilden sie einen reichhaltigen Querschnitt durch die Historie der Flugmodelle. Aerodynamische Grundkenntnisse waren damals Voraussetzung zum guten Gelingen der meist ungesteuerten Flüge – Fernsteuerungen waren in den 1950er und 60er Jahren äußerst selten und für die meisten finanziell unerreichbar. …

Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 6/2014 des MFI Magazins.

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