Markus Frey macht das schon eine ganze Weile. Das mit den außergewöhnlichen Flugzeugmodellen, meine ich. Vor allem Segelflugzeuge aus den Anfangsjahren der Fliegerei haben es ihm schon immer angetan. Segler, die vielmehr Kunstwerke denn Modelle sind – filigrane Konstruktionen allesamt, aus Sperrholz und mit Tuch bespannt. Es ist schade, aber Modellbauer wie Markus Frey sind eher selten dieser Tage: Er ist nicht nur ein Künstler, sondern auch begeistert von Luftfahrtgeschichte. Von Flugzeugen, die meistens nicht mehr existieren. Die er durch seine unfassbaren handwerklichen Fähigkeiten wieder zum Leben erweckt. Und uns so eine Vorstellung davon gibt, wie es gewesen sein muss, als die großen Vorbilder sich damals, vor langer, langer Zeit, in die Höhe schraubten und majestätisch ihre Runden zogen. Modellbauerherz, was willst du mehr?
Und so sind die Segler des jungen Schweizers, ausnahmslos im Riesenmaßstab 1 : 2 gebaut, seit langem weit über die Grenzen seiner Heimat hinaus bekannt. Kultstatus erlangt hat seine Ku-4 Austria mit sagenhaften 15 Metern Spannweite (die Elefant befindet sich mittlerweile im verdienten Ruhestand im Segelflugmuseum auf der Wasserkuppe; nur einer von vielen guten Gründen, diesen magischen Ort in der Rhön einmal zu besuchen) genau so wie dessen Nachfolger, der Supersegler Wien des österreichischen Segelflugpioniers Robert Kronfeld (über diese Modelle, und viele weitere von Markus’ Seglern, habe ich in MFI 1 / 2012 und 2 / 2012 berichtet). Damals sagte Markus sich, dass er eigentlich auch einen passenden Schlepper für seine Segler-Preziosen bräuchte – das Ergebnis war eine riesige Messerschmitt M23c (MFI 10 / 2013), ebenfalls in 1 : 2 und mit dem 420 ccm Fünfzylinder-Sternmotor von Valach ausgestattet. Wer jemals Zeuge war, wie die M23c die beinahe zehn Meter spannende Wien auf Höhe schleppte, hat den Anblick nie wieder vergessen.
Im Sommer 2015 die grausame Ernüchterung: Bei einem Linksturn hoch über dem Achmer Flugfeld reagiert die Maschine plötzlich nicht mehr und geht senkrecht in den Boden; Motorvibrationen hatten dazu geführt, dass sich die Empfängerakkus ausgesteckt haben. Totalverlust! Aber wer dachte, dass Markus von Motormodellen nun erst mal die Nase voll haben würde, musste sich eines Besseren belehren lassen.
Der Neue
Wie mit vielen Dingen im Leben, heilt – die Zeit heilt so manche Wunden. »Ich wollte nach all den Jahren endlich wieder einen Motorflieger mit Sternmotor bauen«, erzählte Markus Frey mir vor ein paar Jahren. Den passenden Antrieb hatte er ja noch in der Werkstatt, der gewaltige Valach R5 aus der Messerschmitt M23 hatte den Crash ohne größeren Schaden überstanden. Zwei Vorbilder standen anfangs zur Debatte: die T-28 Trojan sowie eine …
Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 9/2019 des MFI Magazins.