Schneiden von Styroporflügeln

Das Schneiden von Styorpor, beispielsweise bei Flächenkernen, ist natürlich »von Hand« möglich. Das erfordert allerdings einige Übung und ist auch sonst mit diversen Nachteilen verbunden. Besser, wenn auch kostenintensiver, geht das mit Styroporschneidemaschinen und der entsprechenden Software. Das Ergebnis ist von professionell gefertigten Produkten nicht zu unterscheiden, wie Thomas Fischer aus eigener Erfahrung zu berichten weiß.

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Die Steuerelektronik. Der Aufbau der Maschine ist von einem versierten Modellbauer problemlos zu bewältigen.

Mit dem Schneiden von Styroporflügeln kann man sehr schnell Flügel erstellen. Das ist von Hand mit relativ einfachen Mitteln möglich, hat aber auch Nachteile:

  • Zumeist benötigt man die Hilfe einer zweite Person.
  • Gerade das Schneiden von z. B. Deltaflügeln mit großem Längenunterschied in der Wurzel- und Endrippentiefe erfordert Übung, um brauchbare Ergebnisse zu erzielen: Da der Schneidedraht eine konstante Temperatur aufweist und beim Schneiden im Außenbereich langsamer gezogen werden muss, ist zwangsläufig der Abbrand am Außenprofil und auch die Gefahr der Riefenbildung größer. Beim Schneiden selbst kann der Unterschied im Abbrand nicht korrigiert werden. Allenfalls wäre eine Berücksichtigung bereits bei der Herstellung der Schneidrippen möglich.
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Ein Nachteil beim Schneiden von Hand: Die Negativrippe muss deutlich größer sein als das zu schneidende Profil – das bedeutet höhere Materialkosten und mehr Abfall.

Da ich bereits fast alle Arbeiten rund um das Aussägen von Spanten, Rippen und dergleichen modellbauerischer Bauteile meiner computergesteuerten Fräsmaschine überlasse, lag für mich der nächste Schritt nahe, ebenfalls eine Automatisierung für das Styroporschneiden vorzusehen. Als ich meine Fräse auf eine leistungsfähigere Elektronik umrüstete, machte ich sehr gute Erfahrungen mit der Firma Modellbau Letmathe, die sich mit ihrer Produktpalette stark auf den Bereich der Automatisierung im Modellbau spezialisiert hat. Vor allem der zuverlässige Service bei der Lösung von Problemen beeindruckte mich sehr. Bei Letmathe findet man zwei Styroporschneidemaschinen:

  • Kit 1 bestehend aus allen benötigten mechanischen Teilen zum Preis von € 419,–. Für die Führung der horizontal liegenden Achsen werden zwei hochpräzise Linearschienen mit entsprechenden Führungen mitgeliefert.
  • Beim Kit 2 fehlen die Linearschienen. Hier kann dann selbst eine kostengünstigere Variante gewählt werden. Der Preis hierfür liegt bei € 199,–.

Weiterhin benötigt man (ebenfalls bei Modellbau Letmathe erhältlich):

  • Schrittmotorsteuerung für 4 Motoren n 4 Stück 1,8 A Schrittmotoren + 4 Schrittmotorstecker
  • Universalnetzteil 12 – 24 V für die Versorgungsspannung der Schrittmotorsteuerung
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Das sind die Bauteile der Schneidemaschine.

Die elektronischen Komponenten werden als Komplettpaket »CNC Elektronikset Styroporschneidemachine« für 185 Euro angeboten, können aber auch je nach Bedarf selbst zusammengestellt werden. Ich bestellte das Kit 1 mit dem Komplettpaket. Wenige Tage später brachte die Post ein längliches, unerwartet schweres Paket mit der Mechanik und ein weiteres, kleines mit den elektronischen Bauteilen. Aus dem Baumarkt besorgte ich mir noch eine 21 mm dicke Sperrholzplatte mit den Maßen 120 x 100 cm sowie 400 cm vieradriges Kabel für die Verbindung zwischen den Schrittmotoren und der Steuerung.

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Die Lagerung einer horizontalen Achse motorseits.

Für den Betrieb benötigt man weiterhin einen PC, der über eine parallele Druckerschnittstelle verfügt, mit der entsprechenden Software. Auf der Homepage von Modellbau Letmathe wird zum Entwurf der Styroporflügel das Programm Profili Pro 2 (Lizenz € 60,– für Privatpersonen) aus dem Hause DevCAD und die Steuerungssoftware Mach3 (Lizenz € 239,–) vom Ingenieurbüro Winckler empfohlen. Letztere setze ich seit einiger Zeit erfolgreich an meiner Fräse ein. Für die MFI-Schwesterzeitschrift JetPower testete ich bereits andere Software aus dem Hause DevCAD, so dass ich deren gute Qualität auch hier voraussetzen konnte.

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Auch größere Herausforderungen werden angenommen: Hier die Außenrippe des genannten Deltaflügels.

Vor den Erfolg haben die Götter bekanntlich den Schweiß gesetzt; zunächst musste die Mechanik zusammengebaut werden. Alle Materialien sind genügend stabil dimensioniert und passgenau. Für die Montage steht eine gut bebilderte Beschreibung zur Verfügung. Zwei Stunden werden dafür veranschlagt; das ist problemlos zu schaffen. Da ein mobiler Einsatz für mich nicht in Frage kam, montierte ich die beiden Traversen auf die Sperrholzplatte. Den Abstand wählte ich so, dass die üblichen Styroporplatten mit einer Länge von 100 cm bearbeitet werden können.

Deutlich mehr Zeit als die Montage nahm die Verdrahtung und Kabelführung der Schrittmotoren in Anspruch. Zudem musste ich meinen Schneidbogen um 40 cm verlängern, damit er über …

Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 4/2014 des MFI Magazins.

 

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