Sharp DR 90 Nemesis F1 –Teil 2

Das erfolgreichste Flugzeug der Air Racing-Geschichte
Voll-GfK-Racer von ACR-Composite

Während in der letzten Ausgabe der MFI das Original des Rennflugzeugs Sharp Nemesis F1, die Profile und der Bausatz abgehandelt wurde, wird nun auf die RC-Komponenten, das Zubehör sowie den Antrieb und natürlich die Flugeigenschaften eingegangen.

Man kann natürlich die Maschine so lackieren, wie es einem gefällt; sie gibt es sogar fertig im Wunschdesign vom Hersteller. Das Original war aber weiß, da kommen die Decals besonders gut zur Geltung.

RC-Komponenten

Stark und zuverlässig müssen sie sein! Auf eine komplexe Akkuweiche wurde verzichtet. Der neue Sensor Switch von PowerBox ist für die redundante Stromversorgung verantwortlich. Er zeichnet sich durch eine hohe Funktionalität auf kleinstem Raum aus. Neben der BEC Spannungsversorgung vom Regler werden zwei PowerBox 2.500 mAh-LiFePo-Akkus zur sicheren Stromversorgung eingesetzt. Sie sind aus Schwerpunktsgründen im Bereich der Motorhaube eingebaut. Der Sensor Switch leitet die Akkuenergie zum eingebauten MPX Wingstabi, an dem die Servos angeschlossen sind. Der Empfänger wird ebenso über den Wingstabi versorgt, aber auch als Backup mit BEC-Spannung aus dem Regler. Ein Wingstabi-Kreisel ist nicht zwingend nötig, trotzdem aber in der Landephase bei diesem Modell sehr nützlich. Als Servos kommen ausschließlich die KST A20-4515 zum Einsatz. Superstark, robust und spielfrei. Diese HV-Digital-Servo schaffen bei einer 7,4 V Spannungsversorgung üppige 45 kg bei einer Stellzeit von 0,15 s / 60 Grad. Das ist mehr als ausreichend für den Flugeinsatz mit der Nemesis F1 auch bei hohen Geschwindigkeiten. Für das Seitenruder ist es aber besonders wichtig. Das schleift nämlich bei Rollgeschwindigkeit aufgrund des superkleinen und nicht angelenkten Heckrads durch das Gras der Startpiste. Und da will es auch noch zuverlässigbewegt werden. Ein Achtkanal Futaba R7008SB Fasstes- Empfänger reicht aus, um alle nötigen Funktionen zu bedienen und die wichtigen Telemetriedaten im Flugbetrieb zu übertragen.

Wie beim Original ist die Wahl der Steigung am Propeller eine Ansichtssache. Wird für das Modell eine kraftvolle Beschleunigung im Startvorgang und im Kunstflugeinsatz gewünscht, kommen eher kleine Steigungen zum Einsatz. Soll es so »richtig zur Sache gehen«, sind Steigungen bis zu 22 Zoll möglich. In der Regel wird immer ein Kompromiss fällig, Menz-Propeller und Elster Modellbau haben hier die richtigen Varianten. Bei den Durchmessern ist man auf Grund der Bodenfreiheit auf ca. 24 Zoll begrenzt.

Zubehör

Ohne geht’s nicht und es muss gut sein. Die Firma Stahlformenbau Gabriel aus Magdeburg bietet den Großmodellbauern praxisgerechte und super stabile CfK-Ruderhörner in unterschiedlichen Winkeln für Höhen-, Seiten- und Querruder an. Auch mit einem Doppelgabelanschluss für die 3 mm-Kugelköpfe zur verwindungsfreien Anlenkung. Ein 3 mm-Stahl bildet die Verbindung zum Servo. Auch hier sind auf den KST A20-4515 Servos die Armverlängerungen von Gabriel aufgeschraubt. Das hält so nicht nur sämtlichen Belastungen stand, es sieht auch noch sehr professionell aus. Einen Hecksporn gibt es bei der Nemesis nicht, das kleine fest eingebaute 42 mm-Rad stammt von Engel MT, ebenso die stabilen 127 mm-Vollgummireifen für das Hauptfahrwerk. Bei den nötigen sehr langen Achsen gab es leider nichts im Zubehörangebot. Mein Freund Jürgen Sauerwald von JSB Modellmotoren (der leider neidisch auf den E-Antrieb schauen musste) drehte mir die passende Länge mit Schraubanschlüssen. Besten Dank!

Zum Ruderantrieb müssen starke und spielfreie Servos zum Einsatz kommen. Da bieten sich besonders die KST A20-4515 an. Aufgrund der Bauhöhe werden sie in den Höhenleitwerken direkt in zwei Halterungen eingeschraubt, in den Flächen werden unter die Schachtabdeckungen die 90 Grad-Halter von Frässervise Trost geharzt und darin die Servos verschraubt. Das hat aufgrund bester Zugänglichkeit für die Montage und zur späteren Wartung Vorteile.

Der Spinner stammt von Peter Schestag, PS-Modellbau. Da gibt es eine tolle Auswahl auch an sogenannten Designspinnern in interessanter Farbgebung. Und wenn ein benötigter Durchmesser nicht im Programm sein sollte, dann sucht man sich einfach eine Form eines größeren Spinners aus. Der wird dann bei PS-Modellbau abgedreht und die Grundplatte aus Alu entsprechend angepasst. Und bei der Nemesis wird ein sehr langer Spinner benötigt. Hier hat PS-Modellbau die richtige Version im Programm. Und wer einen E-Antrieb einbauen möchte, der kann auch noch als Service vorne im Spinner dezent ausgefräste Kühlluftöffnungen hinzubestellen. In der Alugrundplatte sind dann ebenso entsprechenden Aussparungen zur Gewichtsreduzierung und Luftführung eingebracht. Absolute Spitze!

Stabil und optisch schön sind die Hebelarmverlängerungen und Ruderhebel von Gabriel Stahlformenbau. Sie passen gut zum Erscheinungsbild der Nemesis F1. Die Hebel gibt es in verschiedenen Größen und Winkeln, sogar in Doppelarmausführung. Bei der Bestellung muss der Typ des eingesetzten Servos angegeben werden, damit der Zahnkranz genau auf das Servoritzel passt. Die zugehörigen Kugelköpfe sind leichtgängig und absolut spielfrei. Perfekt.

Antrieb

War die erste Nemesis noch mit einem 152er Boxer von MVVS angetrieben, sollte es dieses Mal elektrisch sein. Einfach in der Handhabung, zuverlässig und funktionssicher, sauber, und in der Kraftentfaltung mindestens ebenbürtig. Ein Direktantrieb scheidet bei der Nemesis aus, denn die großen Durchmesser dieser E-Motoren passen nicht unter die sehr flache Motorhaube. Also eine Getriebeversion. Und hier ist das KONTRONK KSG in Verbindung mit einem integriertem PYRO 1000-48L; das absolute Premiumprodukt auf dem Markt. Bis zu 10 kW können hiermit generiert werden. Bestens. Bislang haben die von uns eingesetzten KSG immer große Zweiblatt-Propeller von bis zu 32 x 12 antreiben müssen. Das war immer eine sehr gute Kombination, funktioniert bei der Nemesis aber nicht. Durch die geringe Bodenfreiheit können hier nur Durchmesser von ca. 23 bis 24“ eingesetzt werden. Als Alternative dann irre Steigungen bis zu 22 Zoll? Muss nicht zwingend sein, denn diese Nemesis sollte eben nicht nur flott unterwegs sein, sondern auch noch gut beschleunigen. Ein Kompromiss also. Das Original hatte nur einen Zweiblattpropeller. Egal, jetzt bekommt das Modell einen Dreiblatt um überhaupt die Kraft des KSG auch umsetzen zu können.

Die Nemesis-Auskleber stammen von ARC-Composite und gehören mit zum Bausatz. Die vielen Werbelogos stammen von Andys Folienwelt.

Sehr gut haben sich im Verlauf der Fliegerei die Menz 24 x 12-16 erwiesen, aber auch die in Kohlefaser edel in der Erscheinung daherkommende 24 x 12 von Elster Modellbau. Der KSG-Antrieb dreht die eingesetzten Propeller absolut problemlos auf gleiche RPM wie die großen Zweiblatt-Props. Keine wirkliche Herausforderung. Und der Stromfluss ist mit ca. 165 A bei Volllast dabei noch als moderat zu bezeichnen. Kein Rennmodell also? Ja und nein. Eher ein Allrounder mit diesem Steigungen am Prop. Mit der 16er Steigung kommt die Nemesis F1 aber schon schnell daher; deutlich schneller als vergleichbar große Kunstflugmaschinen. Sie kann aber auch problemlos im Teillastbereich wie ein reines Kunstflugmodell betrieben werden. Da wird dann Volllast nur in den Aufwärtspassagen benötigt, sonst reicht der Teillastbereich zum Kunstflug aus. Hierfür nutzt man dann 12er Steigungen um die Motorleistung auch in kraftvollen Vortrieb in unteren Geschwindigkeitsspektren umsetzen zu können. Mit höheren Steigungen hat man extreme Verluste am Propeller und »quirlt« nur die Luft. Hier fließen dann unter …

Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 6/2021 des MFI Magazins

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