Silence Peak Alpine

Mit meinem steigendem Interesse am Segel- und gerade auch Hangflug steigt natürlich auch mein Interesse an geeignetem Sportgerät. Und die Segler werden immer größer. Mein Segler-Werdegang begann vor einigen Jahren mit dem Schaummodell WOW, dem Voll-GfK 2,50 m BOREAS, dem 3,5 m D-Power Streamliner bis zum zur ORFA / Bichler ASW 24 mit 3,3 m und die gerade damit gesammelten sehr guten Erfahrungen liessen im leider Corona-bedingten Lockdown den Blick ausschweifen nach einem neuen Modell. Gesucht wurde ein rund vier Meter spannendes Modell mit T-Leitwerk in Voll-GfK in Verbindung mit einem Hacker A40-10 V2 8-Pole 6,7 : 1-Getriebemotor, da dieser genauso wie ein Jeti Mezon Pro 50 A Regler vorhanden war. Nach den sehr guten ORFA / Bichler ASW 24
Erfahrungen wurde auf den Seiten der Firma Bichler Modellbau gestöbert und mit dem Silence Peak Alpine stach mir direkt ein Modell ins Auge, das all den Wünschen entgegenkam.

Gerade die Optik sagte mir zu, denn der Silence Peak Alpine hat ein sehr vorbildähnliches Erscheinungsbild; man könnte meinen, dass es dazu ein manntragendes Original gibt. Das und die mir sehr gut gefallende Farbgebung führten zur Kontaktaufnahme mit Martin Bichler. Im Rahmen dieses Gespräches führte Herr Bichler aus, dass die Rumpfentwicklung auf die in Frankreich sehr beliebte Klasse F3Q basiert, welche u. a. Kriterien fordert wie: Vorbildähnliches Erscheinungsbild; Mindestspannweite 3,50; max. 5 kg Abfluggewicht. Bei den Flächen griff der Hersteller Valenta auf die des bewährten Twister, auch als Carbonara bekannt zurück. Interessant; die Klasse F3Q kannte ich bis jetzt nicht. Ich habe zwar keine diesbezüglichen Wettbewerbsambitionen, aber Herr Bichler teilte mit, dass das Modell auch ohne Probleme in der Ebene ohne Hilfe alleine aus der Hand gestartet werden kann. Ein wichtiger Punkt für mich. Auch der bei mir noch vorhanden Hacker-Getriebemotor eignet sich perfekt für das Modell. Laut Infoblatt von Hacker zieht der Motor mit einem 20 x 13 im Stand knapp unter 50 Ampere; allerdings haben die Mezon-Regler immer eine recht konservative Angaben und so wurde der vorhandene Regler benutzt. Hätte ich einen neuen bestellen müssen, hätte ich den Jeti 80 A Mezon Pro bestellt.

Der neue Klassiker von Modellbau Bichler?

Also lange Rede kurzer Sinn: Das Modell wurde bestellt und nach wenigen Wochen traf ein grosser Karton ein, in dem alle Teile super geschützt geliefert wurden. Der Voll-Aramid und mit Karbon verstärke Rumpf war makellos verarbeitet und bereits in der Form lackiert. Schön auch, dass im vorderen Bereich Teile mit Kevlargewebef ür die 2,4 GHz-Antennen laminiert sind. Ein Herauslegen der Antennen nach aussen ist somit nicht notwendig. Ein CNC-gefrästes Sperrholz / Karbon-Sandwichbrett zur Aufnahme des Akkus, des Seitenruderservos und des Antriebsakkus liegt ebenfalls bei. Erfreulich auch, dass der GfK-Spannt für die Befestigung des Motors bereits eingeklebt ist. Zum Rumpf gehört eine klare Kabinenhaube, die schon mit dem Rahmen verklebt ist und die mittels einer Fernverriegelung unter dem rechten Flügel verdeckt und somit nicht sichtbar ist. Und wer will, kann das beiliegende ABS-Cockpit mit Instrumententräger anpassen und einkleben. Das CfK-Höhenleitwerk ist ebenfalls in der Form lackiert und per Elastic Flap angeschlagen. Die Aufnahme ist genauso fertig wie auch die Anlenkung für das Höhenrudergestänge.

Der Gestängeaustritt an der Oberschale / Überkreuzanlenkung.

Absolut edel kommen die Tragflächenhälften rüber; in der Form lackiert, hergestellt in Karbon-Schalenbauweise mit durchgehenden CfK-Holm und die Querruder und Wölbklappen sind als Elastic Flaps mit Dichtlippen versehen. Auch die vier Flächenverdrehsicherungen sind bereits passgenau vorgefertigt. Verbunden werden die beiden Flügelhälften mittels einer CfK-Holmbrücke mit drei integrierten Ballastkammern für maximal 1 kg Zusatzbalast. Neben den Hauptkomponenten wird diverses Zubehör wie alle Anlenkteile (z. B. auch LDS-Rahmen für Querruder / Wölbklappe oder auch sehr schöne Schubhebel passend für KST-Servos) mitgeliefert. Ich entschied mich zunächst mit dem »komplizierten« Teil der Fertigstellung, dem Einbau / der Anlenkung der Querruder und Wölbklappen-Servos zu beginnen. Hier war die erste Entscheidung zu fällen: LDS oder Überkreuz-Anlenkung? Hier sei der Hinweis gegeben, dass entweder LDS oder Standard geliefert wird. Da ich mir eben nicht sicher war, wurde die LDS-Variante bestellt, die auch eine Überkreuz Anlenkung ermöglicht. Bei der LDS-Version sind die Anschlagpunkte zum Einhaken der LDS-Schubstange in den Klappen schon eingeklebt; aber es kann hier auch über Kreuz angelenkt werden, da ja von oben der Schlitz für eine Überkreuz Anlenkung selbstverständlich eingefräst werden kann.

Passender LDS Servorahmen für die Savox-Servos von www.servorahmen.de

Da ich keine Erfahrungen mit LDS hatte, wurden diverse Foren durchstöbert und auch hier waren alle erdenklichen Meinungen Pro oder Contra zu lesen. Optisch ist eine LDS-Anlenkung natürlich schön, denn kein Gestänge, Ruderhorn oder Gabelkopf ragt aus dem Flügel heraus. Aber das setzt bedingt durch einen notwendigen sehr kurzen Servohebelarm ein absolut spielfreies Servo voraus. Servos waren schnell gefunden und zwar die Savox-Flächenservos vom Tpy SG-0211MG. Da diese auch für Seite und Höhe eingesetzt werden konnten, wurden sechs dieser Servos bei RC-Dome bestellt bzw. besser gesagt, abgeholt, weil die Firma quasi direkt vor meiner Haustür ist. Aber die Entscheidung »LDS ja oder nein« war immer noch nicht gefallen. Zufälligerweise baute ein Kollege eine Valenta Twister / Carbonara, deren Flügel identisch zum Silence Peak sind. Auch der Kollege ging lange schwanger mit der Frage LDS oder Überkreuz, aber er hatte

Einbau der RC-Komponenten; Mezon, REX 10 und 6s Antriebsakku.

gerade seine Flügel fertig gebaut; und zwar mit Überkreuz-Anlenkung. Das Hauptkriterium gegen LDS war bei ihm der recht komplizierte und fummelige Einbau. Bei den Wölbklappen ist das, bedingt durch die grössere Flügeldicke etwas einfacher als im Querruderbereich; allerdings ist und bleibt es ein Geduldspiel. Letztendlich entschied ich mich für eine Überkreuz-Anlenkung und der Grund war einfach: Der Kollege hatte ja gerade alles fertig gebaut und da die Flügel identisch sind, konnte ich all seine Maße. Selbst die notwendigen in die Flügel zu fräsenden Schlitze, an seinem Flügel abmessen. Ferner hatte der Kollege auch Muster der entsprechenden Ruderhebel incl. der Sitzhöhe / -position. Also wurden alle Masse am Twister / Carbonara-Flügel abgemessen und aus Novotec die entsprechenden vier Ruderhebel hergestellt. Selbst die Höhe am Servohebel (Abstand Abtrieb bis zum Loch im Hebel) hatte der Kollege. Somit konnte ich dieses 1 zu 1 übernehmen mit der Gewissheit, dass alles zu 100 % passt und auch später die notwendigen …

Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 3/2021 des MFI Magazins

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