»KM« steht auf dem Seitenleitwerk. Klaus Michler war viele Jahre die »gute Seele« bei Multiplex. Viele erfolgreiche Modelle basieren auf seinen Ideen. Die Solius ist eine seiner letzten Konstruktionen vor dem wohlverdienten (Un-)Ruhestand. Denn wie man mir vertraulich versicherte, wurde er auch nach dem letzten offiziellen Arbeitstag hin und wieder in der Konstruktionsabteilung gesehen …
Klaus Michler hat maßgeblich dazu beigetragen, dass Schaumwaffeln nicht mehr das sind, was sie einmal waren. Die Zeiten, als ein ernst zu nehmendes Flugmodell aus diversen Hölzern nach Bauplan gebaut sein musste, sind sowieso endgültig passé. Auch die Epoche, als man erfahrene Piloten auf den ersten Blick an einem Voll-GfK-Modell im Wert eines kleinen Gebrauchtwagens erkennen konnte, ist vorbei. Denn die einst für Anfänger gedachten Flugzeuge aus Formschaum haben mittlerweile ein Leistungs- und Qualitätsniveau erreicht, das auch Profis zufrieden stellt. Multiplex hat einen entscheidenden Anteil an dieser Entwicklung. Was einst mit dem für Einsteiger gedachten EasyStar begann, führte über Klassiker wie den EasyGlider zur Cularis. Die hat immerhin beachtliche 280 cm Spannweite, Querruder und Wölbklappen.
Auf der Nürnberger Spielwarenmesse 2013 wurden mit der Solaris und der Tucan zwei weitere Entwicklungsschritte präsentiert. Über die Tucan, im Original eine Maschine, auf der sich Piloten für den Jet-Flug vorbereiten, wird in einer der nächsten Ausgaben zu lesen sein. Jetzt ist erst mal die Solius dran.
Qual der Wahl
Bevor es losgeht, hat der Kunde die Qual der Wahl. Drei Versionen gibt’s; diese unterscheiden sich im Vorfertigungsgrad, beim Lieferumfang und natürlich auch im Preis.
Im Kit sind die Elapor-Formteile für den hochfesten Rumpf in M-Space-Technologie, die Leitwerke und Tragflächen enthalten. Eine Besonderheit der Konstruktion sind die eingeschäumten und mit GfK verstärkten Alu-Holmrohre. Eine Seglernase zum Aufschrauben gehört ebenso dazu wie der Haubenrahmen mit Klarsicht-Kabinenhaube. Die benötigten Klein- und Anlenkungsteile in sehr guter Qualität werden ebenfalls mitgeliefert, und der umfangreiche Dekorbogen ist schon vorgestanzt. Mit der für Multiplex typischen, ausführlichen und detaillierten Anleitung dauert es ungefähr sechs bis acht entspannte Bastelstunden vom Auspacken bis zum Erstflug. Was noch an Zubehör und Materialien benötigt wird, findet sich auf der Webseite von Multiplex. Wer gerne baut und / oder seine eigenen Vorstellungen beim Antrieb und der Servo-Wahl umsetzt, fährt mit dieser Version am besten.
Wer sich das Basteln sparen will, kommt mit der RR-Version schneller auf den Flugplatz: Die Solius ist da schon fertig gebaut, das Antriebsset, bestehend aus dem Motor Permax BL-O 3516-0850, dem Regler Multicont BL 40 S-BEC und dem Klapppropeller 12 x 6, eingebaut. Die Servos, zwei Nano-S und zwei Tiny-S, sind montiert und die Ruder angelenkt. Außer dem Sender müssen nur noch ein Empfänger und der Flugakku besorgt und angeschlossen werden. Diese Variante ist somit auch für Modellflieger interessant, die eine Fernsteuerung besitzen, die nicht von Multiplex ist.
Uns stand für diesen Bericht die Solius RR+ zur Verfügung. Hier ist nicht nur das Modell fertig gebaut, sondern auch der Empfänger RX-5 M-LINK ID4 schon im Rumpf eingebaut und angeschlossen. Ein Antriebsakku Li-Batt FX 3/1-2.200 gehört ebenfalls zum Lieferumfang. Modellpiloten, die schon einen Multiplex-M-Link-Sender besitzen oder beabsichtigen, sich einen zu kaufen, bekommen hier ein prima Rundum-Sorglos-Komplettpaket.
Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 1/2014 des MFI Magazins.