Diese Frage stellte sich Elmar Lanzinger, als er jüngst vor der Entscheidung stand, einen neuen Sender anzuschaffen. Aber zunächst zur Vorgeschichte, die vielleicht viele aus eigener Erfahrung kennen:
Seit vielen Jahren benutze ich einen Graupner mc-20-Sender mit 35 MHz – ohne Probleme. Schließlich entschloss ich mich, auf 2,4 GHz umzusteigen, und baute ein Futaba RASST-Modul ein. Es schien mir eine günstige Alternative zu sein, zum einen den gewohnten Sender mit den mühsam erflogenen Modelldaten zu behalten, andererseits aber den Komfort und die Sicherheit einer 2,4-GHz-Anlage zu genießen.
Die Zufriedenheit mit der Anlage wich aber, als ich versuchte, meine Scale-Hubschrauber (vorher 10 Kanal PCM) ebenfalls auf 2,4 GHz umzurüsten. Leider musste ich feststellen (natürlich erst, nachdem ich drei teuere Zwölfkanal-Empfänger von Futaba erworben hatte), dass die mc-20 – im Gegensatz zur mc-24 – im PPM-Mode nur auf acht Kanälen sendet, ich aber zwingend neun respektive zehn Kanäle benötige. Die Entscheidung lautete nun: ein neuer Sender oder weiterhin 35 MHz?
Um es kurz zu machen, ich entschied mich für einen neuen Sender und musste mir nun Gedanken machen, wie ich meine Modelldaten von A (alt) nach B (neu) bekomme. Wie allgemein bekannt ist, geht ein Kopieren der Modelldaten in der Regel nur bei identischen Sendern untereinander und in ganz wenigen Ausnahmen auch eingeschränkt bei Sendern desselben Fabrikats. Modelldaten von Fabrikat A auf Fabrikat B zu überspielen ist nicht möglich.
Eines haben aber alle Sender am Markt gemeinsam: Die Position eines Servos wird ausschließlich durch Pulsdauermodulation bestimmt – und die ist mittlerweile bei allen Fabrikaten genormt. Dabei hat man sich auf folgende Pulszeiten geeinigt:
Knüppelmittelstellung 1,5 ms positiver Puls, die Endstellungen jeweils 0,9 ms bis 2,1 ms Puls. Empfängt also ein Servo auf der Impulsleitung einen Puls von 1,5 ms und wird dieser Puls alle 20 ms wiederholt, so fährt das Servo die 90°-Position (gemeinhin »Neutralstellung« genannt) an. Beträgt hingegen die Pulszeit nur 0,9 ms, so wird die eine Endstellung, bei 2,1 ms die andere Endstellung angefahren.
Wenn es also möglich ist, die Servopositionen des »alten« Sende-Empfangs-Systems auszulesen, dann kann der »neue« Sender auf eben diese Positionen programmiert werden – und das Modell fliegt wie vorher, inklusive aller programmierten Trimmungen, Mischer etc.
Nun, die Positionen, also die »Pulsbreiten« zu bestimmen, geht einfach mit einem Oszilloskop, am besten mit einem digitalen Speicheroszilloskop; hier wird die Pulsbreite direkt im Display angezeigt. Aber das ist umständlich und kompliziert, außerdem braucht man erst mal so ein Gerät. Mittels Mikrocontroller kann man aber die Pulsbreiten ebenfalls komfortabel messen und z. B. auf einem LC-Display anzeigen. Meine Entscheidung fiel auf einen Atmel-Controller und ein passendes LC-Display mit blauer Hintergrundbeleuchtung. Man gönnt sich ja sonst nichts…
Das Display wird quasi huckepack auf der Controllereinheit platziert und die Platine mittels CAD-System geroutet, geätzt und bestückt. Die passende Software dazu (in »C«) war schnell (na ja, der Teufel steckt bekanntlich im Detail) geschrieben, und so ging es ans Testen. Als Bedienelement fungiert ein Kreuztaster mit Push-Funktion; so kann man mühelos durch die einzelnen Menüs scrollen und die gewünschten Parameter einstellen. …
Elmar Lanzinger
Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 5/2013 des MFI Magazins.