rkdorf im Strandbad von Hagnau jedes Jahr eine Wasserflug-Veranstaltung, die in diesem langen Zeitraum insgesamt gerade vier Mal ausgefallen ist. Somit war es in diesem Jahr die 44. Veranstaltung. Freilich hat sich das Format in den Jahren verändert: Lange Jahre als Wettbewerb unter dem Namen Graupner-Bodensee-Cup geführt, ist es mittlerweile zum Wasserflug-Treffen mit Schwerpunkt Semiscale geworden. 34 Teilnehmer, von denen 85 % tatsächlich mit Semiscale-Modellen angetreten sind, haben dem Treffen das besondere Flair gegeben. Dem Veranstalter war es dabei wichtig, den größtenteils selbstgebauten Modellen einen sicheren Rahmen zum Fliegen zu bieten, denn jeder konnte, wenn er wollte, sein Modell im Alleinflug demonstrieren. Maximal waren höchstens drei Modelle gleichzeitig in der Luft, wenn deren Betreiber dies so wollten. Trotzdem kam jeder oft genug zum Fliegen, aber das Flugchaos, das man von vielen Wasserflug-Veranstaltungen leider kennt, bei denen manchmal zehn oder noch mehr Modelle gleichzeitig in der Luft sind, ist bei einem Treffen der in vielen Stunden selbstgebauten Modelle absolut fehl am Platz.
Auffallend, aber nicht verwunderlich, war die hohe Anzahl verschiedenster Dornier-Flugboote, vor allem bei den Teilnehmern, die aus der Gegend um den Bodensee kamen. Hier ist der Name Dornier fest verankert, waren doch die ehemaligen Dornierwerke im benachbarten Seemoos. Hier am Bodensee war nicht nur mit Dornier ein ganz grosser Flugzeugbauer am Werk, der sich auf den Metall-Flugzeugbau konzentriert hatte, sondern mit Theodor Kober ein weiterer Pionier, der sich dem Holzbau von Wasserflugzeugen gewidmet hat. Leider wird ihm viel zu wenig Beachtung geschenkt, obwohl seine Flugzeugwerke Friedrichshafen GmbH in der Zeit zwischen 1912 und 1925 bis zu 4.000 Mitarbeiter beschäftigte. Sowohl Dornier als auch Kober gingen aus Ferdinand Graf Zeppelins Luftschiffbau Zeppelin hervor, der mit grosser Weitsicht, trotz seiner Zeppeline, die Zukunft im Flugzeug sah und beide Flugzeugbauer förderte.
ugboot, von dem es nur einen Prototypen gab, über die Do Wal, Superwal, Do 18, Do 24, Do 26 bis hin zur 12-motorigen Do X einen herrlichen Überblick über das Schaffen Claude Dorniers. Vor allem Andreas Ritter mit seinen beiden Söhnen Jonah und Quentin sind wieder einmal als echte Dornierfans in Erscheinung getreten. Mit herrlichen Verbandsflügen haben sie die Rs-I, einen Wal und den Superwal demonstriert. Oder die Verbandsflüge der drei Do 24-Flugboote von Bart Lammerse, Erich von Waldburg-Zeil und Rolf Breitinger, die mit viel Szenen-Applaus bedacht wurden. Alle drei im Maßstab 1:10 gehalten (2,70 m Spannweite) wurden absolut gekonnt vorgeführt. Rolf Breitinger, ließ es sich mit seinen 86 Jahren dabei nicht nehmen, trotz einer erst kürzlich vorgenommen Hüftoperation, an Krücken gehend, an der Dreier-Formation teilzunehmen.