Ein Zweckmodell von Ripmax
Eigentlich wollte Dieter Groß an die verbrennerbetriebenen Zeiten seines Stick 2000 anknüpfen, als er sich für dieses vorbildfreie Zweckmodell entschied: Es sollte dessen Nachfolge antreten und unter anderem auch im Seglerschlepp eingesetzt werden. Das und viel mehr hat der unscheinbare Flieger dann auch getan; allerdings konsumiert er dabei – entgegen der ursprünglichen Planung – Volt und Ampere statt Sprit und Öl.
Angenehm unauffällig
Der WOT 4 Xtreme ist ein unauffälliger Geselle, der einem höchstens durch die etwas unkonventionelle Rumpfform ins Auge sticht. Ansonsten wirkt er angenehm unscheinbar. Aber oftmals sind es gerade solche Typen, für deren Bekanntschaft man später äußerst dankbar ist. In dieser Zuversicht orderte ich daher diesen unscheinbaren Kameraden als Modell für alle Gelegenheiten. Den Ausschlag dafür gab der Wiedereinstieg in den unkomplizierten Motorflug, den mir seinerzeit der Stick 2000 von Pichler bereitet hatte. Ausgerüstet mit einem Saito FG 20, hat er mir viele schöne Flugstunden beschert, ehe ihn mir ein Nachwuchspilot in unserem Verein abschwatzte. Da der Stick seinerzeit etwas schwachbrüstig im Schleppbetrieb war, hatte ich schon länger nach einem etwas kräftiger zu motorisierenden Nachfolger Ausschau gehalten.
Im Karton ist alles sorgfältig verpackt. Die Leitwerke sind recht stabil aufgebaut und vermitteln einen soliden Eindruck. Die aufgebrachte Folie überzeugt mit sauberer Verarbeitung und zeigt kaum Falten; und die wenigen lassen sich mittels Fön unkompliziert glätten. Die beiden Tragflächenhälften sind mit einer Flächentiefe von 450 mm schon richtige Bügelbretter. Auch hier wieder stabile Anfassqualität und sauber aufgebrachte Folie. Querruder und Wölklappen sind ebenfalls akurat bebügelt und bereits mit Bohrungen für die Stiftscharniere versehen. Die Tragflächensteckung besteht aus einem CfK-Rohr mit einem Durchmesser von 30 mm. Auch der Rumpf ist dem rauen Alltagseinsatz entsprechend stabil ausgeführt und bietet ausreichend Platz für alle benötigten Komponenten.
Abgerundet wird die Baukastenausstattung mit einem stabilen Aluminium-Hauptfahrwerk, einer sauber gefertigten GfK-Motorhaube, einem schönen Aluminiumspinner mit einem zur Motorhaube passenden Durchmesser von 80 mm und sämtlichen benötigten Kleinteilen für die Fertigstellung des Modells nebst Dekorbogen. Der gesamte Baukasteninhalt kommt auf ein Gewicht von 4.802 g, wobei auf die Tragflächen 992 bzw. 995 und auf den Rumpf 1.375 g entfallen.
Entspannender Aufbau
Die Bauanleitung ist schlüssig, die Bauabschnitte haben die richtige Reihenfolge und werden logisch erklärt. Begonnen wird mit der Komplettierung der Tragflächen. Zunächst sind die Stiftscharniere in die fertig gebohrten Aufnahmen in Tragfläche und Ruderklappen zu kleben. Alles passt ausgezeichnet und ohne Nacharbeit. Die Servos werden in den Tragflächen auf jeweils zwei Hartholzklötzchen geschraubt, die anschließend an passender Stelle auf die Servoschachtabdeckungen geklebt werden. Entgegen den Abbildungen in der Bauanleitung waren bei meinem Bausatz bereits sämtliche Öffnungen der Tragflächen von der Bügelfolie befreit. So war die Verlegung der Servokabel und die Bestückung mit den obgligatorischen grünen Multiplex-Steckern reine Formsache und innerhalb kurzer Zeit erledigt.
Erfreulich ist die Qualität des Anlenkungsmaterials. Alle Gestänge sind 3 mm stark, und die Kunststoff-Ruderhörner machen einen äußerst soliden Eindruck. Diese wurden auf den Rudern exakt ausgerichtet und die Löcher für die Verschraubung gebohrt. Halt finden die Schrauben in einer Gegenplatte auf der anderen Seite der Ruder. Um einen möglichst großen Landeklappenausschlag zu gewährleisten, sollten die Abtriebshebel der zugehörigen Servos in Neutralstellung in Richtung Endleiste zeigend montiert werden.
Abschließend sind noch zwei 10 mm starke Nylon-Flächendübel mit Epoxydharz in die dafür vorhandenen Löcher in die Nasenleisten und einer in die Tragflächenwurzel zu kleben; sie sorgen dafür, dass die Tragflächen richtig zueinander ausgerichtet auf dem Rumpf fixiert werden. Die notwendigen Aufnahmelöcher im Spant sind herstellerseitig sauber gesetzt, waren bei meinem Exemplar jedoch nicht tief …
Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 8/2015 des MFI Magazins.