Über Jahrzehnte hinweg hat sich Revell in erster Linie im Bereich des Plastikmodellbaus einen guten Namen gemacht. Viele der kleinen und sehr detailreichen Modelle wurden und werden in der Szene gern als 3D-Vorbild für den Nachbau größerer und flugfähiger Modelle genutzt. Seit der Übernahme durch den US-Modellbaukonzern Hobbico vor gut zweieinhalb Jahren hat Revell nun auch einen Großteil der umfangreichen Produktpalette der Amerikaner im Angebot. Für uns Modellflieger sind vor allem die Kreationen von Flyzone, GreatPlanes, Heli-Max und TopFlite interessant. Das Lieferprogramm deckt inzwischen nahezu das gesamte Spektrum unseres Hobbies ab, sieht man einmal von Großmodellen über 255 cm Spannweite und der Turbinenfliegerei ab. Der Vertrieb des Sortiments läuft über den Fachhandel.
Das Modell der Yak-55M
Im vorliegenden Bericht geht es um die knapp 130 cm spannende 3D-Kunstflugmaschine Yak-55M aus der ElectriFly-Serie von GreatPlanes. Der elektrisch angetriebene Testkandidat ist einer von drei 3D-Fliegern im Revell-Angebot mit ähnlicher Auslegung und Spannweite (weitere: Edge 540T, Extra 330SP).
Das Modell ist überwiegend in leichter Holzbauweise gefertigt und mit Monokote-Folie dreifarbig bebügelt. Steg und Rand der passgenau mit dem vorderen Rumpfdeckel verbundenen klaren Kabinenhaube sind – wie auch der GfK-Lüftereinsatz für die Motorhaube – silberfarbig lackiert. Die Querruder sind fertig angeschlagen, Seiten- und Höhenruderklappen müssen noch über flexible Vlies-Scharniere mit den Dämpfungsflächen verbunden werden. Dies klappt mit dünnflüssigem Sekundenkleber hervorragend. Auch die vom manntragenden Vorbild übernommenen halben Radverkleidungen sind sehr gut vorgearbeitet und schnell montiert. Nach dem Aufbringen der beiliegenden Aufkleber liegt das äußere Erscheinungsbild der Yak-55M nahe beim Original.
Die gesamte Konstruktion – speziell der Aufbau des Gitterrumpfs mittels Laser-geschnittenen Spanten und relativ dünnen Balsagurten – erscheint auf den ersten Blick sehr filigran, erwies sich aber während der vielen Testflüge als erstaunlich robust. Besonders konnte die Fahrwerkslagerung im Rumpf gefallen, die für »normale« Starts und Landungen absolut ausreichend ist. Gerade dieses Bauteil ist oft der Schwachpunkt bei Modellen gleicher Machart. In diesem Punkt konnte mich die GreatPlanes-Yak positiv überraschen. Ansonsten kommt einem alles sehr bekannt vor, in einer Bauweise, wie sie heute allgemeiner Standard ist. Die wirklich gut gemachte Bauanleitung führt mit reichlich Bildmaterial und erklärendem Text Schritt für Schritt durch die Montage der vorgefertigten und passgenauen Bauteile. Fragen dürften dabei kaum entstehen.
Am Ende der Anleitung ist sinngemäß zu lesen, dass die Yak nicht die selbststabilisierenden Eigenschaften eines klassischen RC-Trainers aufweist und daher nur von erfahrenen Piloten geflogen werden sollte. Von daher gehe ich davon aus, dass die mit dem 3D-Flieger anvisierte Zielgruppe auch über die entsprechende Bauerfahrung verfügt. Der Annahme folgend, will ich hier nicht im Einzelnen auf die Montage des Modells eingehen, sondern mich eher auf Zusatzinformationen und die während des Flugeinsatzes gewonnenen Eindrücke und Erfahrungswerte beschränken. Dabei gibt es auch einige kritische Anmerkungen, die ich hier voranstellen möchte.
Ganz und gar nicht gefiel mir die relativ weiche Aufhängung des ansonsten stabilen Sperrholz-Motorträgers am Motor- bzw. Brandspant. Schon beim leichten Ziehen an der Welle des montierten Motors nach unten bzw. oben bewegte sich der besagte Motorspant um mehrere Millimeter nach vorne oder hinten. Grund dafür ist, dass der relativ dünne Sperrholzspant im oberen Bereich keinerlei Führung hat und sich bei Belastung durchbiegt. Besonders beim 3D-Fliegen wirken durch die Kreiselkräfte des Propellers extreme Kräfte auf diese Konstruktion. Die Lösung des Problems war aber schnell gefunden – und das mit einem minimalen Aufwand an Zeit und Material. Wie diese Lösung aussieht, zeigt das entsprechende Bild mit erklärendem Text. Der Träger samt Motor hängt jetzt absolut starr in der Flugzeugnase, und nichts hat sich daran während …
Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 11/2014 des MFI Magazins.